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08. August - Tag 33 Von Weferlingen nach Oebisfelde (19 km)

Autor: Eckhard 10.08.2015
grenzpate.de - 08. August - Tag 33
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Ich bin morgens früh in Weferlingen aufgebrochen und war gegen 13 Uhr im Etappenziel Oebisfelde. Ich habe in der Pension Peters gewohnt, eine sehr günstige, saubere, ruhige und komfortable Unterkunft mit netten Gastgebern. Schon die telefonische Kontaktaufnahme war ein Erlebnis, ich hatte die 89-jahrige Mutter am Telefon.
Eine wache, freundliche und kräftige Stimme, sehr sympathisch. Ein Vorbild für mich.

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Ich bin morgens früh in Weferlingen aufgebrochen und war gegen 13 Uhr im Etappenziel Oebisfelde. Ich habe in der Pension Peters gewohnt, eine sehr günstige, saubere, ruhige und komfortable Unterkunft mit netten Gastgebern. Schon die telefonische Kontaktaufnahme war ein Erlebnis, ich hatte die 89-jahrige Mutter am Telefon.
Eine wache, freundliche und kräftige Stimme, sehr sympathisch. Ein Vorbild für mich.

Als ich dann später die Tochter kennengelernt habe, die die Pension führt, erlebte ich die gleiche Freundlichkeit und Offenheit. Herrn Peters habe ich am folgenden Morgen kennengelernt, ebenfalls sehr offen und sympathisch.

Das Dorf in Oebisfelde ist ebenfalls sehr historisch und interessant. Vor allem der Gegensatz zwischen alten, verfallenden und restaurierten Häusern fällt auf. Schade, dass die alten Grenzdörfer aufgrund der Landflucht oft verfallen. Ich hatte das Glück, dass ich an der Kirche 2 ältere Damen getroffen habe, die die Kirche mit Blumen schmückten. Sie haben mir die Kirche gezeigt und aus ihrem Leben im Dorf erzählt. Sie haben Krieg, Besetzung, Teilung und Wiedervereinigung miterlebt und waren fröhlich und offen.

Es ist schon erstaunlich, wie viel Umstellungen und Änderungen ein Mensch erleben und "verkraften" kann ohne zu zerbrechen. Ich bin manchmal schon durcheinander, wenn ich meinen Zug nicht bekomme :-)
Die beiden Damen erzählten mir von der Grenzerstellung, den damit verbundenen Änderungen in ihrem Leben. Und sie haben sich immer wieder umgestellt und neu ausgerichtet.

Im Edeka-Cafe habe ich einen Kaffee getrunken und eine nette Familie kennengelernt. Die Frau war Jägerin und ihre beiden Söhne ( 4 und 6 Jahre ) waren sehr naturverbunden und offen. Unglaublich, ich habe mich mit den beiden Jungs gut unterhalten, eine echte Hoffnung für unsere Zukunft. Sie haben mir erzählt, welche Tiere in der Region leben und welche sie heute gesehen haben.

Die Wanderung nach Oebisfelde war ziemlich unspektakulär, einzig mein schmerzendes Bein macht mir zu schaffen. Das habe ich dann in der Nacht mit einem Quarkwickel behandelt, altes Hausregeln meiner Frau. Und leider gibt es in den Dörfern keine Gaststätten oder Cafés. Ein Einheimischer sagte mir, die haben in den letzten 10 Jahren alle geschlossen. Vorher hatte ziemlich jedes Dorf seine Gaststätte, der zentrale Punkt für das soziale Dorfleben. Jetzt fehlen diese Verbindung und damit auch die enge Bindung der Dorfgemeinschaft.

Unterwegs habe ich mich auf einen Stapel Bretter gelegt und eine Pause gemacht. Und es kam nach kurzer Zeit 2 Männer, die mich fragten, ob alles okay ist, ich genug Geld hätte oder ob ich etwas zu essen brauche. Wahnsinn, diese Zivilcourage.

Ansonsten ist der Weg unspannend, kaum Plattenwege aber dafür viel Straße. Diese Etappe war damit vom Wandern nicht besonders schön. Dafür hat Oebisfelde mit den schönen Fachwerkhäusern entschädigt.

Mir geht es sehr gut, ich genieße die Reise immer mehr. Und je mehr ich von den Menschen mitbekomme, desto höher wird meine Wertschätzung für die Menschen, über die ich früher gelächelt habe. Ich hatte eine festgefahrene Meinung über Dorfgemeinschaften. Sorry dafür.
Es ist so interessant, die unterschiedlichen Standpunkte und Lebenserfahrungen zu hören ohne sie zu bewerten.

Die Nacht habe ich super geschlafen und bin gegen 8 Uhr nach Brome aufgebrochen.

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