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18.Juli - Tag 12 Von Weimarsschmieden zum Ellenbogen (ca. 25 km)

Autor: Eckhard 19.07.2015
grenzpate.de - 18. Juli - Tag 12
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Ich bin von Weimarsschmieden nach einer gewittrigen Nacht losgelaufen. Es war sehr heiß und schwül und die Tour ging in die Hochrhön, was viele Anstiege bedeutet.

Die einsame Naht im Zelt und die einsame Wanderung gehen mir ans Gemüt, es wechselt ständig zwischen Traurigkeit und Frustration. Bisher kann ich der Einsamkeit noch nicht wirklich etwas abgewinnen. Dazu kommt, dass ich nur selten eine warme Mahlzeit einnehme, meistens ist es Brot. Ich habe noch innerlichen Widerstand, mich ganz einzulassen.

Wenn ich dann aber in besonders schöne Abschnitte komme, und davon gibt es in Deutschland viele, kommt auch ein Glücksgefühl um. Das unterdrücke ich dann aber wieder mit meinem inneren "ja, aber..." Das möchte ich auf der Tour lernen, das "ja, aber" durch ein "und" zu ersetzen.

Das sähe dann so aus: "Ich freue mich und ich brauche heute noch einen Zeltplatz..." Theoretisch komme ich mir da schon auf die Spur, bei der Umsetzung bin ich noch nicht achtsam genug. Ich möchte anfangen, diese Tour zu genießen und mich zu freuen.

Nachmittags gab es heftige Regenfälle, ich bin trotzdem bis zum Ellenbogen weitergelaufen. Ich hatte Angst vor der Nacht. Der Ellenbogen ist übrigens der höchste Punkt der Rhein. Dort angekommen habe ich mein Zelt im Regen aufgebaut. Zwischendurch war es immer wieder trocken. Am Ellenbogen gibt es das Eisenacher-Haus, ein sehr schönes Berghotel, welches durch Gruppen ausgebucht war. Ich wollte dort nach einer warmen Suppe fragen, da mir kalt war. Ich habe aber 3 Anläufe gebraucht, ich hatte Angst vor einer Zurückweisung und schämte mich.

Als ich dann bei der Rezeption den Geschäftsführer Herrn Lehmann fragte, hörte er sich mein Projekt an und sagte: "Nehmen Sie sich vom Buffet was sie möchten und essen sie gerne im Restaurant".
Völlig unkompliziert und total gastfreundlich. Es hat mich sehr berührt, wie herzlich dieser Mann mich empfangen hat. Nach den 11 Tagen sehe ich schon etwas wild aus...

Ich konnte dort auch noch meinen Akku laden und am nächsten Morgen eine Thermoskanne heißes Wasser holen.

Die Nacht war sehr windig und regnerisch, aber ich konnte schlafen.

Heute geht es weiter Richtung Tanz.

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